Richtig Lüften – wichtig für die Gesundheit und den Geldbeutel
Inhaltsverzeichnis
- Schlechte Gerüche und Schimmelbildung: Darum ist Lüften wichtig
- Kann man überhaupt falsch lüften?
- Die Gretchenfrage beim Lüften: Fenster ganz auf oder kippen?
- Kann man zu viel lüften?
- Lüften, wenn es draußen regnet? Selbst bei Regen müssen die Fenster auf!
- Wie lange sollte ich lüften?
- Lüftungsdauer im Jahresverlauf (Orientierung)
- Heizung an und Fenster auf? So geht Lüften im Winter
- Richtig lüften im Sommer: Früh morgens oder spät abends
- Wo liegt die ideale Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur?
- Die wichtigsten Tipps im Überblick
Wer nicht richtig lüftet, für den kann es richtig teuer werden. Einerseits weil Mieter:innen rechtlich verpflichtet sind, regelmäßig die Fenster zu öffnen, um Schimmel vorzubeugen. Aber andererseits auch, weil das Lüften dabei hilft Energiekosten zu sparen. Außerdem sorgt frische Luft für genügend Sauerstoff, der unser Gehirn versorgt und uns fit hält. Es gibt also viele gute Gründe dafür, regelmäßig für Luftaustausch und ein gutes Raumklima zu sorgen. Wie man das am besten macht und was du vor allem im Neubau beachten solltest, erfährst du im folgenden Artikel.
Schlechte Gerüche und Schimmelbildung: Darum ist Lüften wichtig
Wer regelmäßig lüftet, sorgt dafür, dass zu hohe Luftfeuchtigkeit, unangenehme Gerüche und eventuell ausgedünstete Schadstoffe aus Möbeln, Teppichen und anderen Gegenständen nach draußen gelangen. Zudem sorgt regelmäßiges Lüften dafür, dass Schimmelbildung vermieden wird. Denn Schimmelsporen können unsere Atemwege belasten, zu Allergien führen und im schlimmsten Fall Räume und Wohnungen unbewohnbar machen.
Gerade in Neubauten oder sanierten Gebäuden erfolgt kaum noch Luftaustausch durch Ritzen an Fensterrahmen oder Türen. Das ist super, weil der lästige Straßenlärm draußen bleibt, aber schlecht für das Raumklima. Deshalb ist hier regelmäßiges Lüften besonders wichtig.
Kann man überhaupt falsch lüften?
Ja, es gibt einige Punkte, die beachtet werden müssen, damit “richtig” gelüftet wird. Denn so etwas wie falsch lüften gibt es tatsächlich. Wenn zum Beispiel – unnötigerweise – eine Dauerlüftung stattfindet oder zur falschen Tageszeit gelüftet wird. Auch das kann zu unerwünschten Effekten wie Schimmel oder zu hohen Heizkosten führen.
Die Gretchenfrage beim Lüften: Fenster ganz auf oder kippen?
Es gibt für beide Varianten Befürworter und Gegensprecher. Die Wissenschaft sagt aber ganz klar: Fenster für eine bestimmte Zeit ganz auf. Dann wieder zu! Und kein notorisches Dauerlüften. Denn durch das gekippte Fenster erfolgt nur wenig Luftaustausch. Wer das Fenster richtig öffnet, sorgt für einen Schwung frischer Luft in kurzer Zeit. Idealerweise werden dazu noch weitere Fenster in gegenüberliegenden Räumen geöffnet, damit die Luft ideal ausgetauscht werden kann.
Dauerkippen kann vor allem in kälteren Monaten zu einer echten Energiesünde werden, da viel wertvolle Energie verloren geht und buchstäblich aus dem Fenster geheizt wird.
Kann man zu viel lüften?
Ja, man kann auch zu viel lüften. Eben beispielsweise durch dauerhaft gekippte Fenster. Aber auch zu lange offene Fenster zur falschen Tageszeit (besonders im Sommer oder Winter) können dazu führen, dass du “falsch” lüftest. Im Winter heizt du die warme Luft aus dem Fenster und im Sommer kommt die warme Luft in dein Zimmer. Was du beispielsweise bei Regen oder zu bestimmten Jahreszeiten beachten solltest, erfährst du jetzt.
Lüften, wenn es draußen regnet? Selbst bei Regen müssen die Fenster auf!
Lüften ist wichtig! Sogar wenn es draußen regnet. Natürlich solltest du bei Regen darauf achten, dass es nicht in deine vier Wände rein regnet. Dementsprechend musst du das Lüften natürlich so abpassen, dass du dir keine Überschwemmung ins Haus holst. Viele sorgen sich, dass durch das Lüften bei Regen die hohe Luftfeuchtigkeit ins Haus geholt wird. Das ist aber nicht der Fall. Vor allem dann nicht, wenn du dich an Vorgaben, was die Dauer des Lüftens angeht, hältst.
Wie lange sollte ich lüften?
Wie lange du lüften solltest, hängt in erster Linie von der Außentemperatur ab. Je größer die Unterschiede zwischen Innen- und Außentemperatur sind, desto kürzer kannst du lüften, um einen Luftaustausch zu erzielen. Sind die Temperaturunterschiede geringer, wie beispielsweise im Sommer, dann solltest du dementsprechend länger lüften, um ausreichend frische Luft gegen alte, abgestandene Luft auszutauschen.
Als Orientierung: Im Winter reichen häufig 5 Minuten, um ausreichend frische Luft in den Raum zu bekommen, während im Sommer gerne mal 30 Minuten benötigt werden. Die Jahreszeit bestimmt zudem, zu welcher Tageszeit du am besten lüften solltest.
Lüftungsdauer im Jahresverlauf (Orientierung)
Monat | Lüftungsdauer |
---|---|
Januar | ca. 5 Minuten |
Februar | ca. 5 Minuten |
März | ca. 10 Minuten |
April | ca. 15 Minuten |
Mai | ca. 20 Minuten |
Juni | ca. 30 Minuten |
Juli | ca. 30 Minuten |
August | ca. 10 Minuten |
September | ca. 15 Minuten |
Oktober | ca. 20 Minuten |
November | ca. 10 Minuten |
Dezember | ca. 5 Minuten |
* im September ermöglichen Temperatur & Luftfeuchtigkeit einen schnelleren Temperaturaustausch
Heizung an und Fenster auf? So geht Lüften im Winter
Du weißt ja schon, dass in der kälteren Jahreszeit der Luftaustausch schneller stattfinden kann und du daher nicht ewig die Fenster offen halten musst. Besonders wichtig ist beim Lüften in kalten Wintertagen, dass du auf deine Heizung achtest. Diese solltest du unbedingt runterdrehen für die Zeit, in der du die Fenster offen hast, damit du keine Energie beim Fenster "hinaus heizt”. Allerdings sollten die Thermostate nicht vollständig runter gestellt werden, denn sie dann wieder hoch zu drehen, frisst besonders viel Energie.
Heizkörper für die Dauer der Lüftung lieber kurz etwas runterdrehen, durchlüften und dann wieder hochdrehen. Dauerkippen sollte im Winter unbedingt vermieden werden, weil so bares Geld beim Fenster hinaus geheizt wird. Die Tageszeit ist im Winter weniger wichtig als im Sommer, wo es ideale Lüftungszeitpunkte gibt.
Richtig lüften im Sommer: Früh morgens oder spät abends
Im Sommer sollte nämlich früh morgens (idealerweise vor Sonnenaufgang) oder nachts gelüftet werden. In beiden Fällen ist die Lufttemperatur am angenehmsten und so kann frische und wohltemperierte Luft in deine Räume gelangen. Dauerhafter Durchzug ist im Sommer nicht förderlich, da dieser nur mit warmer Luft erfolgt. Ein Tipp, um die Räume im Sommer allgemein kühl zu halten, ist, Rolläden oder Jalousien tagsüber geschlossen zu halten. So verhinderst du, dass sich Räume über heiße Tage hinweg aufheizen.
Wo liegt die ideale Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur?
Aber wie hoch sollte eigentlich die ideale Temperatur in den einzelnen Räumen sein und wie viel Luftfeuchtigkeit ist gut für die Gesundheit und das Raumklima? Das lässt sich nicht pauschal beantworten, da das zum einen vom Raum und seiner Nutzung und zum anderen natürlich von dir individuell abhängig ist. Manche mögen es zum Beispiel lieber wärmer, andere kälter. Wir geben dir hier ungefähre Richtwerte, an denen du dich orientieren kannst.
Wohnraum | Luftfeuchtigkeit & Raumtemperatur |
---|---|
Bad | 50-70 % Luftfeuchtigkeit bei einer Temperatur von 20 bis 23 Grad Celsius |
Wohnzimmer & Büro | 40-60 % sollte die Luftfeuchtigkeit bei einer Temperatur von 20 bis 23 Grad Celsius betragen |
Küche | 50-60 % Luftfeuchtigkeit bei einer Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius sind in der Küche optimal |
Schlafzimmer | 40-60 % bei einer Temperatur von 17 bis 20 Grad Celsius darf es hier etwas kälter sein |
Flur | 40-60 % bei einer Temperatur von 20 bis 23 Grad Celsius sind ideal |
Kinderzimmer | 40-60 % Luftfeuchtigkeit bei einer Temperatur von 20 bis 23 Grad Celsius |
Keller | 50-65 % bei einer Temperatur und lediglich 10 bis 15 Grad Celsius reichen hier aus |
Die wichtigsten Tipps im Überblick
Stoßlüften: Kurz & mit komplett geöffneten Fenstern
3-4 täglich (und nach Bedarf) lüften
Querlüften: Innentüren & Fenster öffnen sorgt für idealen Luftaustausch
Lüftungsdauer an Jahreszeit anpassen
Lüftungszeitpunkt an Jahreszeit anpassen
Mit diesen Tipps solltest du immer ein gesundes Raumklima und frische Luft in deinem Zuhause haben, ohne unnötig deine Energiekosten in die Höhe zu treiben.
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