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Vegane Schönheitspflege und Naturkosmetik: Sind diese Beauty-Produkte immer tierversuchsfrei?

Vegane Kosmetik, tierversuchsfreie Kosmetik, Naturkosmetik? Ist das eigentlich alles dasselbe? Ist Naturkosmetik immer vegan? Und ist vegane Kosmetik immer tierversuchsfrei? Dies und vieles mehr klärt dieser Artikel – er gibt dir die wichtigsten Infos an die Hand, die du bei der Auswahl deiner Kosmetikprodukte berücksichtigen solltest.

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Was bedeutet eigentlich “Naturkosmetik”?

Ob Make-up, Foundation, Mascara oder Gesichtscreme – der Begriff Naturkosmetik ist nicht geschützt und kann daher im Prinzip jedes Produkt zieren. Auch inhaltlich ist der Begriff nicht klar definiert. 

Für zertifizierte Naturkosmetik gibt es verschiedene Siegel, die sich in ihren Richtlinien unterscheiden. Je nach Siegel und dessen Vorgaben kann Naturkosmetik die Produkte lebender Tiere enthalten, beispielsweise Milch oder Honig. Die Inhaltsstoffe können aber auch aus toten Tieren gewonnen werden, tierische Fette oder Collagen etwa. Somit sind Naturkosmetika nicht per se vegetarische oder vegane Produkte. 

Andersherum beziehen Siegel für Naturkosmetik oft weiter gefasste ökologische, gesundheitliche und soziale Aspekte ein, sodass es sich bei veganer und tierversuchsfreier Kosmetik nicht zwangsläufig um Naturkosmetik handelt. Erfahre mehr über Mikroplastik in Kosmetik- und Pflegeprodukten in unserem Ratgeber-Artikel.

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Tierversuche: Augen auf – auch bei Naturprodukten!

Auch in puncto Tierversuchen besteht keine Einheitlichkeit. Somit kannst du dir auch beim Kauf von Naturkosmetik nicht automatisch sicher sein, dass das Produkt oder eines seiner Inhaltsstoffe nicht an Tieren getestet wurde. 

Zwar sind Tierversuche zur Erbringung der für Kosmetika erforderlichen Sicherheitsnachweise in der EU seit 2013 verboten. Es dürfen für Kosmetika oder deren Inhaltsstoffe keine Tests an Tieren durchgeführt oder beauftragt werden, weder in der EU noch in Drittländern. Jedoch gibt es laut Deutschem Tierschutzbund in dem Gesetz große Lücken und Ausnahmen. 

Die europäische Chemikalienverordnung REACH (Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) beispielsweise gibt Raum für solche Ausnahmen. Denn sie verlangt explizit Tierversuche für die Zulassung von Chemikalien. Wird ein Inhaltsstoff nicht ausschließlich für Kosmetika, sondern auch für etwa Reinigungsmittel eingesetzt, greift die REACH Verordnung und schreibt Tierversuche vor. Dies betrifft über 90 % der in Kosmetik verwendeten Inhaltsstoffe, sodass Ausnahmen durch die REACH Verordnung keineswegs Einzelfälle sind.

Die Chemikalienverordnung ist aber auch dann wirksam, wenn es um Arbeitssicherheit in den Herstellerbetrieben oder die Umweltsicherheit der Inhaltsstoffe geht. In diesen Fällen darf nach wie vor an Tieren getestet werden, sogar dann, wenn es sich um rein in Kosmetika verwendete Stoffe handelt.

Laut der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V., die sich auf ein im Jahr 2021 durch das Center for Alternatives to Animal Testing (CAAT) veröffentlichtes Dokument bezieht, wurden seit 2007 über 3.200 in Kosmetik und anderweitig verwendete Inhaltsstoffe sowie mehr als 400 Stoffe mit rein kosmetischem Verwendungszweck im REACH Programm registriert. Seit dem stufenweise inkraftgetretenen Verbot von Tierversuchen in der Kosmetik 2009 und 2013 wurden dennoch 104 unterschiedliche Versuche an mehreren Tausend Tieren durchgeführt. 

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Ist vegane Kosmetik und tierversuchsfreie Kosmetik das Gleiche?

Auch in dieser Frage machen unklare und nicht geschützte Begriffe Verbraucher*innen das Leben und die Auswahl geeigneter Kosmetikprodukte schwer. Man möchte meinen, dass die Bezeichnung „vegan“ gleichzeitig auch „tierversuchsfrei“ mit einschließt. Dies ist jedoch nicht automatisch der Fall. 

Vegane Kosmetik enthält keine Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs. Das Produkt oder dessen Inhaltsstoffe können jedoch möglicherweise an Tieren getestet worden sein. Dasselbe gilt auch in die andere Richtung: Tierversuchsfreie Kosmetik muss nicht zwingend vegan sein. 

Woran erkenne ich tierversuchsfreie Kosmetik?

Aufgrund der verwirrenden Begriffsvielfalt und der Gesetzeslücken in Bezug auf tierversuchsfreie Kosmetik pflegt PETA eine Positivliste für tierversuchsfreie Kosmetikunternehmen. Die durch PETA zertifizierten Marken erhalten die Lizenz für das Logo „PETA Approved Global Animal Test Policy“ und dürfen es auf ihren Produkten verwenden. Hersteller veganer Kosmetik sind auf der Liste zusätzlich als solche gekennzeichnet. 

Auf die Liste werden ausschließlich Unternehmen aufgenommen, die sich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus eindeutig gegen Tierversuche positionieren. Auch Ausnahmen über die REACH Verordnung werden nicht akzeptiert.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Apps, die Verbraucher*innen beim Einkauf unterstützen, so zum Beispiel CodeCheck oder ToxFox. Mit der CodeCheck App scannst du bequem den Barcode von Lebensmitteln und Kosmetik, um mehr über deren Inhaltsstoffe zu erfahren. Du kannst auch erkennen, ob die Produkte zum Beispiel vegetarisch sind. ToxFox ist die Produktcheck-App des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., mit der du Schadstoffe in Kosmetik und vielen weiteren Produkten aufspürst. Zudem bietet die App eine Möglichkeit, Anfragen zu Schadstoffen direkt an den Hersteller zu stellen.

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Welche Kosmetikmarken sind tierversuchsfrei?

Einige Marken, die als tierversuchsfrei auf der Positivliste von PETA stehen, sind zum Beispiel:

  • Alterra Naturkosmetik

  • Dr. Hauschka

  • Foamie

  • lavera Naturkosmetik

  • Smashbox.

Das Gegenstück bildet die Negativliste von PETA. Sie führt diejenigen Marken und Unternehmen auf, die Tierversuche durchführen. Auf dieser Liste sind zum Beispiel zu finden:

  • Biotherm (L’Oréal)

  • Clarins of Paris

  • Max Factor (Coty)

  • Nivea (Beiersdorf)

  • Shiseido Cosmetics.


Übrigens: Die Naturkosmetik-Produkte von everdrop NATURAL CARE steht zwar (noch) nicht auf der PETA-Liste der “guten” Marken – sie sind aber allesamt garantiert vegan und tierversuchsfrei. Eine vegane, tierversuchsfreie Pflege ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines nachhaltigeren Lebensstils, genauso wie der Umstieg auf Mehrwegprodukte, dabei wollen wir dich unterstützen.

Welche Siegel gibt es für vegane, tierversuchsfreie und Naturkosmetik?

Neben dem genannten PETA Approved-Siegel gibt es noch weitere Labels für vegane und/oder tierversuchsfreie Kosmetik. Außerdem bestehen Zertifizierungen für Naturkosmetik, wie das Natrue-Siegel oder das Siegel des BDHI (Bundesverband deutscher Industrie- und Handelsunternehmen). Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verbreitetsten Siegel und ihre wichtigsten Inhalte in Bezug auf vegane und tierversuchsfreie Kosmetik.

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vegan, ohne Tierversuche oder Einwegplastik

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Siegel Natrue

Natrue

Ein Naturkosmetik-Siegel. Die zertifizierten Produkte sind tierversuchsfrei, aber nicht zwingend vegan. Natrue erweitert in seinen Kriterien das seit EU-Tierversuchsverbot ausdrücklich auf Nicht-EU-Länder wie zum Beispiel China.

Ebenfalls ein Label für Naturkosmetik. Von lebenden Tieren produzierte Stoffe, wie Milch und Honig, dürfen in den zertifizierten Produkten enthalten sein. Nicht erlaubt sind jedoch Rohstoffe aus toten Wirbeltieren, zum Beispiel tierische Fette und Öle, Collagen und Frischzellen.

Siegel BDIH

BDIH

Weder bei der Herstellung noch bei der Entwicklung oder Prüfung der Endprodukte dürfen Tierversuche durchgeführt oder in Auftrag gegeben werden. Rohstoffe, die nach dem 31.12.1997 an Tieren getestet wurden, sind ebenfalls verboten. Allerdings toleriert der BDIH Tierversuche, die nicht explizit auf Veranlassung des (Rohstoff-)Herstellers durchgeführt werden.

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Vegan-BDIH

Erweiterung des BDIH-Siegels um den Aspekt vegan. Das Vegan-BDIH-Siegel erhalten Produkte, die sowohl die Anforderungen an Naturkosmetik erfüllen als auch die Ansprüche an vegane und tierversuchsfreie Kosmetik.

Siegel vegane Blume

Veganblume

Die Veganblume von der Vegan Society ist das einzige Siegel, das gleichzeitig für vegane und tierversuchsfreie Kosmetik steht. Die Kriterien gelten sowohl für das Produkt als auch seine Produktionsprozesse und Inhaltsstoffe. 

Auch unsere everdrop NATURAL CARE Produkte sind mit der Veganblume zertifiziert.

Siegel Leaping Bunny

Leaping Bunny

Das international gültige Siegel zeichnet tierversuchsfreie Kosmetik aus und wird von der Coalition for Consumer Information on Cosmetics (CCIC) vergeben, einem Netzwerk von acht internationalen Tierschutzorganisationen. Weder Endprodukte noch Inhaltsstoffe dürfen über die gesamte Lieferkette hinweg an Tieren getestet worden sein.

Siegel Hase mit schützender Hand

Hase mit schützender Hand

Die Kriterien des Siegels stammen vom Deutschen Tierschutzbund und dem Internationalen Herstellerverband für tierschutzgeprüfte Naturkosmetik, Kosmetik und Naturwaren e.V. (IHTN). Die Standards des Siegels gehen in Bezug auf das Verbot von Tierversuchen weit über gesetzliche Vorgaben hinaus. Sie beziehen beispielsweise auch Drittländer sowie die Konzernzugehörigkeit der Hersteller mit ein. Endprodukte und Rohstoffe dürfen bereits nach 1979 nicht erstmalig im Tierversuch getestet worden sein.

Zudem dürfen keine Rohstoffe aus toten Tieren verwendet werden.

Nicht nur bei der Hautpflege, auch bei der Haushaltsreinigung ist veganes Putzen und Waschen eine umweltfreundliche, nachhaltige und vor allem tierfreundliche Alternative zu herkömmlichen Mitteln. Was die Hautverträglichkeit betrifft ist das nicht nur bei Kosmetika für deine Haut ein wichtiges Thema. Auch beim Waschmittelkauf kannst du dir und der Umwelt Gutes tun, indem du auf Siegel achtest, welche die Hautverträglichkeit bestätigen.

Autorenprofil

Nina Jeske
Nina Jeske
Ninas Spezialgebiete als freiberufliche Texterin sind sowohl Nachhaltigkeit als auch Eventmarketing in all seinen Branchen und Facetten. Besonders gern verknüpft sie auch diese beiden Aspekte und schreibt über Themen aus dem Bereich nachhaltiges Eventmanagement.