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Diese Getränke sind nicht (immer) vegan!

Wer vegan leben möchte, der streicht meist als erstes tierische Produkte vom Speiseplan. Wer sich genauer mit dem Thema auseinandersetzt, merkt ziemlich schnell, dass es dabei auch einige Hindernisse und Stolpersteine gibt. Denn häufig stecken tierische Inhaltsstoffe in Produkten, von denen man es gar nicht möglich gehalten hätte. Woran man oft gar nicht denkt: Getränke! Auch die sind oft überraschenderweise nicht vegan. Kuhmilch? Klar, die ist nicht vegan. Mineralwasser? Logisch, vegan. Aber was ist mit Fruchtsäften? Was ist mit Bier oder Wein?


Wir wollen in diesem Artikel verraten, worauf du bei Getränken achten solltest, und welche Getränke nicht (immer) vegan sind. 

sekt und wein nicht vegan trauben und wasser

Mehr als Trauben und Wasser: Wein & Sekt

Im Schnitt trinken wir Deutschen pro Kopf rund 20 Liter Wein im Jahr. Manche:r lieber roten, andere lieber weißen. Und obwohl Wein ja auch nicht viel mehr als Trauben und Wasser zu bestehen scheint, ist er leider nicht immer vegan.

Der Grund: Es können in der Produktion so genannte “Hilfsstoffe” zum Einsatz kommen und die sind häufig nicht vegan. So kann es sein, dass Wein oder Sekt mit Hilfe von Eiklar, Gelatine, Kasein (Bestandteil der Milch) oder der Hausenblase (gereinigte Schwimmblase des Hausen, Wels oder Stör) geklärt werden. Nicht so lecker. Und: Nicht kennzeichnungspflichtig!

Wenn ein Wein also nicht explizit als “vegan” gekennzeichnet ist, kann es sein, dass eben solche genannten tierischen Hilfsstoffe zum Einsatz kamen. Wenn du hier also auf Nummer sicher gehen willst, musst du auf eine eindeutige Deklarierung achten. 

orangensaft nicht immer vegan

Säfte, Nektar, Schorlen – gern mal mit Schweineknochen versehen

Darf’s noch ein bisschen Fisch, Rindersehnen oder Schweineknochen im Apfelsaft sein? “Danke nein!” würde wohl jeder antworten. Aber: Manchmal wurden diese Bestandteile in der Saftherstellung verwendet, ohne dass du als Konsument:in das mit bekommst. Denn die Gelatine, mit der viele Säfte heute immer noch geklärt werden, besteht oft aus den oben genannten Tier-Bestandteilen. Das ist in Deutschland, genauso wie bei Wein und Sekt, nicht kennzeichnungspflichtig. 

Wenn du jetzt denkst, dass du dann sicherheitshalber nur auf naturtrübe oder Säfte mit Fruchtfleisch zurück greifst: Auch das ist leider kein Garant dafür, dass der Saft vegan ist. Denn oft wird das Fruchtfleisch nach dem Klären wieder hinzugefügt. Sicher kannst du dir also nur sein, wenn auf dem Etikett eindeutig steht, dass der Saft vegan ist. 

campari nicht vegan laus

Campari – die flüssige Laus im Glas

Bad News: Campari ist nicht vegan. Lange Zeit war der italienische Bitter nicht einmal vegetarisch. Denn die typisch rote Farbe wird erst 2006 synthetisch hergestellt. Bis dahin gaben nämlich die roten Schildläuse (E120) dem Campari sein unverwechselbares Aussehen. Heute ist der Drink also vegetarisch, aber nicht vegan. Denn auch hier gibt es einen Filterungs-Prozess mit tierischen Bestandteilen.  

martini nicht vegan

Vegetarisch, aber nicht vegan: Martini & Amaretto

Auch diese beiden italienischen Klassiker – egal ob Originalmarke oder Kopie – sind nicht immer vegan. Es kommt darauf an, wie der Alkohol gefiltert wurde und ob dabei tierische Hilfsstoffe eingesetzt wurden. Informier dich daher auf der Webseite des Herstellers, oder achte darauf, ob auf dem Etikett ein veganes Siegel zu finden ist. Hochprozentiger, destillierter Alkohol ist in der Regel vegan – allerdings gibt es auch hier Ausnahmen.

bier nur in deutschland vegan

Bier: Eine sichere Nummer, aber nur in Deutschland

Bier ist – in Deutschland – in der Regel nach dem Reinheitsgebot vegan, das ist die gute Nachricht. Allerdings können Biere aus anderen Ländern oder Biermischgetränke wie Radler nicht vegan sein. Ausschlaggebend sind auch hier die Filterprozesse: Werden beim Filtern tierische Hilfsstoffe eingesetzt, wie beispielsweise Gelatine bei der Klärung, gilt ein Bier oder ein Mischgetränk als nicht vegan. 

Auch wird in manchen Biermischgetränken der E-Stoff Karmin (E120) eingesetzt, der, wie bis 2006 bei Campari, aus der Schildlaus gewonnen wird. Wer sich hier also sicher sein möchte, muss bei Biermischgetränken darauf achten, dass es als vegan gekennzeichnet ist.

Bei Bieren, die laut Etikett nach deutschem Reinheitsgebot gebraut wurden, kannst du dir ebenfalls sicher sein, dass sie vegan sind. Bei Bier, das nicht aus Deutschland kommt, lohnt es sich, einen Blick auf die Webseite der Hersteller zu werfen oder auch auf ein veganes Label zu achten. 

bloody mary nicht vegan getränk

Bloody Mary – im wahrsten Sinne blutig

“Da ist doch nur Wodka und Tomatensaft drin”, mögen jetzt viele denken, aaaaber, so einfach ist das mit dem Bloody Mary dann doch nicht. Im ursprünglichen Rezept wird nämlich auch Worcestersauce verwendet und die ist – zumindest die originale – nicht vegan. In ihr stecken Anchovis, also Sardellen, die den typisch würzigen Geschmack geben. Beim Bloody Mary also entweder auf die Worcestersauce verzichten, oder eine vegane Sauce ohne Anchovis nutzen.

Nun hat dieser Artikel dir hoffentlich nicht den Durst verdorben, dir aber einiges an Klarheit (ganz ohne Fischblase und Gelatine) gebracht. In diesem Sinne: Wohl bekomms!

Autorenprofil

Marina Danner
Marina Danner
Marina liebt Worte: Sie arbeitet als Texterin, Konzepterin und freie Traurednerin. Was sie bewegt? Die Liebe, unser Planet und zwischenmenschliche Beziehungen. Marina liebt die Natur, leckeres Essen und gute Gespräche.