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Unverpackt einkaufen: Mit diesen Tipps gelingt’s

Inzwischen ist es bei fast allen angekommen: Plastikverpackungen sind schlecht für Mensch und Umwelt. Und trotzdem geht es dir wahrscheinlich wie den meisten und du hast nach deinem gewohnten Einkauf wieder viele unnötige Plastikverpackungen, die nach kurzer Lebensdauer in den Müll fliegen. Warum ist das so? Weil wir im Alltag gewohnheitsmäßig in den Supermarkt gehen, wie gewohnt zu immer gleichen Produkten greifen und so am Ende eben immer dasselbe Müll-Resultat in der Tonne haben. Wie du das Schritt für Schritt ändern kannst und unverpackt einkaufen in dein Leben integrierst, verraten wir dir hier.

gemüse und obst am markt stand

Wie wird unverpackt Einkaufen einfach?

Kurz gesagt sollte das Ziel unseres täglichen Konsums sein, Müll überall dort zu reduzieren, wo wir können. Genau an diesem Punkt setzt die Idee von sogenannten Unverpackt Läden an: die Produkte lose zum selbst abfüllen anbieten und so unnötige Plastikverpackungen einsparen. Alles nur noch “ohne” zu kaufen, klingt erst mal unpraktisch und kompliziert. Aber du musst nicht gleich von 0 auf 100 unverpackt leben. Wir wissen, wie schwer es ist, in allen Bereichen immer alles “perfekt” zu machen – es ist nämlich quasi unmöglich. 


Lass dich nicht entmutigen von:

  • Perfektionismus: Durch Gedanken wie: “Wenn ich es nicht komplett ‘richtig’ mache, mache ich lieber gar nichts.” Denk dran: Jede Verpackung weniger zählt!

  • Faulheit: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Aber wenn du dich ein paar Mal überwindest eine neue Routine zu etablieren, findet auch sie einen Platz im Alltag.

  • Kostengründe: Viele denken, dass das Einkaufen im Unverpackt-Laden wesentlich teurer sei. Dass das so nicht stimmt, kannst du hier nachlesen.

  • Überforderung: “Wo fange ich wie am besten an?”, ist eine der häufigsten Fragen. Diese Überforderung hindert viele daran überhaupt etwas zu machen. Dabei wollen wir dich jetzt unterstützen.

Apfle markt einkaufen

So klappt’s unverpackt im Alltag

Um dir das Konzept des unverpackten Einkaufens näher zu bringen, haben wir dir hier 5 ultimative Tipps zusammengestellt, wie es dir gelingt, Schritt für Schritt mehr auf Plastik beim Einkaufen zu verzichten. 


Den wichtigsten Schritt hast du schon gemacht und er hat dich hierher gebracht: Du hast dir Gedanken über dich und dein Einkaufsverhalten gemacht. 

1. Finde heraus, wo der nächste Unverpackt-Laden für dich ist

Im ersten Schritt gilt es für dich heraus zu finden, wo es in deiner Nähe einen Unverpackt Laden gibt. Dafür gibt es zum Beispiel eine immer aktualisierte Karte des Verbands der Unverpackt-Läden. Vor deinem ersten Einkauf schau dir alles an und stöber mal durch den Laden, was es gibt und mache dich mit dem Einkaufen in einem Unverpackt-Laden vertraut. Sprich mit den Menschen vor Ort und stelle alle deine Fragen.

glas aufbewahrung lebensmittel

2. Plane deinen ersten Einkauf im Unverpackt-Laden

Du musst nicht von heute auf morgen komplett “umsteigen”, sondern sieh das Ganze eher als ein Prozess, den du Schritt für Schritt gehst. Im nächsten Schritt machst du dir also Gedanken, was du so alles im Alltag brauchst, kannst dir schöne Vorratsgläser kaufen oder sammeln und geeignete Behältnisse aufbewahren, die dich beim Einkauf unterstützen. Dann kannst du erste, ausgewählte Produkte dort holen und schauen, wie es sich für dich anfühlt.

3. Behältnisse sind das A und O

Auch wenn du zum Beispiel zuhause Nudeln und Reis in schönen Glasbehältern aufbewahren möchtest, sind diese vielleicht gerade wenn du mit dem Fahrrad zum Einkaufen fährst nicht optimal geeignet, da sie schwer sind und kaputt gehen können. Überlege dir, was du alternativ nutzen kannst. Vielleicht eine alte Nudelverpackung, Stoffsäckchen, leichtere Tupperware, Bienenwachstücher oder Behälter aus Pappe oder Karton.

4. Sei vorbereitet – auch für Spontanes

Wir alle wissen, dass man Einkäufe zwar planen kann, aber dass es doch immer wieder Spontankäufe gibt, weil man etwas vergessen oder gerade Lust auf etwas Bestimmtes hat. Sei dafür einfach vorbereitet und packe dir dünne, zusammenfaltbare Stoffsäckchen in deine Taschen oder Rucksäcke und sei für alle spontanen Einkäufe gut vorbereitet. Alternativ gibt es in Unverpackt-Läden meist auch Leih- oder Kaufbehältnisse, auf die du zurückgreifen kannst.

gemüse unverpackt in stoff beutel

5. Immer mit der Ruhe

Es wird dauern, bis du den Einkauf in einem Unverpackt-Laden mit allem was dazu gehört in deinen Alltag integrierst. Nimm dir hier die Zeit, alles in deinem eigenen Tempo zu machen und verlange nicht von dir, von heute auf morgen komplett “umzusteigen”. Das macht dir unnötigen Druck und bringt nichts. Überlege dir auch, wie du beispielsweise Obst und Gemüse oder Produkte im Glas weiterhin im Supermarkt ums Eck kaufen kannst, um vielleicht nicht jedes Mal den extra Weg zum Unverpackt-Laden machen zu “müssen”. Wir Menschen sind halt eben faul – also mach es dir so angenehm wie möglich! Allgemein ist es doch aber schön, wenn wir uns alle wieder mehr Zeit für unser Einkaufen nehmen, es bewusst machen und uns mit den Produkten auseinandersetzen, die wir zu uns nehmen. 

Möchtest du dich noch ausführlicher mit dem Thema unverpackt einkaufen auseinandersetzen, dann empfehlen wir dir den Leitfaden für unverpacktes Einkaufen vom Verband der Unverpackt-Läden. Dort findest du Antworten auf die häufigsten Fragen zu diesem Thema und bekommst Schritt für Schritt erklärt, wie deine neue Routine stressfrei im Alltag integrieren kannst.

markt gemüse offen körbe obst

Natürlich ist es immer noch eine sehr romantische Vorstellung, alles unverpackt zu kaufen und bestimmt nicht für jede:n immer so praktikabel. Wenn es mal nicht ohne Verpackung klappt, dann tust du auch schon mit dem “reuse” Gedanken der Welt etwas gutes. Einmal gekaufte Behälter immer wieder zu verwenden, spart eine Menge unnötigen Müll ein. Erst wenn es gar nicht mehr anders geht, sollte eine Verpackung in den Müll kommen – nach einem langen und sinnvollen Leben, wo sie dann im Idealfall recycelt und zu einer neuen Verpackung hergestellt wird.


Abschließend lässt sich noch sagen, dass der beste Müll der ist, der gar nicht erst entsteht. Wie Mülltrennung und die “3R des Verpackungsmülls” (reduce, reuse, recycle) genau funktionieren, haben wir für dich hier in einem Artikel zusammengeschrieben.


Jetzt aber genug zur Theorie – ab in die Praxis! Am einfachsten kannst du dich an das unverpackte Einkaufen heran tasten, wenn du die Zutaten für ein bestimmtes Rezept unverpackt einkaufst. Unser Tipp: Ein wärmender Linseneintopf mit Räuchertofu – yummie!


Autorenprofil

Marina Danner
Marina Danner
Marina liebt Worte: Sie arbeitet als Texterin, Konzepterin und freie Traurednerin. Was sie bewegt? Die Liebe, unser Planet und zwischenmenschliche Beziehungen. Marina liebt die Natur, leckeres Essen und gute Gespräche.