Wasser sparen: Die besten Tipps, um Umwelt und Geldbeutel zu schonen
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Die gute Nachricht vorweg: Wir Deutschen sind gut im Wassersparen. Knapp 120 Liter Wasser verbraucht eine Person in Deutschland pro Tag. Das ist deutlich weniger als noch vor 20 Jahren und auch im internationalen Vergleich liegen wir im oberen Mittelfeld. In den USA zum Beispiel liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei über 450 Litern.
Wasser ist eine wertvolle (wenn nicht sogar DIE wertvollste) Ressource, mit der wir unserer Umwelt zuliebe sorgsam umgehen sollten. Ist es also ratsam, noch tiefer in die Trickkiste zu greifen und überall so viel Wasser zu sparen wie es nur geht? Die Antwort lautet „jein“ – Wassersparen ja, aber sinnvoll! Denn nicht immer und überall wirkt sich ein niedriger Wasserverbrauch positiv aus.
Wir zeigen dir in unserem Ratgeber, wann es sich wirklich lohnt, Wasser zu sparen und wie du im Alltag sinnvoll und nachhaltig mit Trinkwasser haushaltest.
Deutschlands Wasserversorgung ist ZU großzügig geplant
Wer in Deutschland lebt, profitiert von der überaus komfortablen Situation, mehr Wasser zur Verfügung zu haben als er jemals brauchen wird. Von Wasserknappheit kann keine Rede sein, was unseren günstigen klimatischen Bedingungen zu verdanken ist. Tatsächlich ist unser Wasserversorgungssystem – also Abwasserkanalisationen, Kläranlagen, Wasserwerke – für einen weitaus größeren Wasserverbrauch dimensioniert als nötig.
Das hat allerdings negative Auswirkungen: Durch Wasserleitungen und Abwassernetze fließt zu wenig Wasser, was Bakterienbildung, Fäulnis und unangenehme Gerüche zur Folge hat. Um dem entgegenzuwirken, müssen Leitungen zusätzlich von den Wasserversorgern mit Trinkwasser durchgespült werden.
Warum du trotzdem Wasser sparen solltest
Jetzt könnte man denken, dass dieser Vorgang die Debatte ums Wassersparen überflüssig macht. Wieso sollte man überhaupt noch auf den Wasserverbrauch achten, wenn sogar extra Trinkwasser durch die Rohre gepumpt werden muss?
Darum ist Wassersparen trotzdem wichtig:
Das Durchspülen der Kanalisation betrifft in erster Linie ländliche Gegenden, ist also in deiner Region vielleicht gar kein Thema.
Müssen Wasserversorger öfter durchspülen, könnte es sie langfristig zum Umdenken und Anpassen der überdimensionierten Versorgungsanlagen bewegen.
Durch den Klimawandel könnte in Zukunft auch unser Trinkwasservorkommen in Deutschland reduziert werden – wenn du sparst, bist du Vordenker und ein gutes Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit.
Sparst du Wasser, sparst du Geld.
Die ständige Warmwasser-Aufbereitung belastet unsere Umwelt stark.
Die 10 besten Tipps, um sinnvoll Wasser im Alltag zu sparen
Du siehst: Wassersparen lohnt sich immer noch. Der Status Quo in Deutschland erlaubt es uns aber, dass wir uns nicht allzu sehr einschränken müssen. Aufs Duschen verzichten und die Toilettenspülung nur jedes dritte Mal betätigen, muss wirklich nicht sein. Schließlich sollten auch die Wasserleitungen in deinem Zuhause regelmäßig mit genügend Wasser in Berührung kommen.
Folge lieber unseren einfach umzusetzenden Tipps zum Schonen von Umwelt und Geldbeutel im Haushalt:
Warmwasser sparen
Das Umweltbundesamt empfiehlt, vor allem Warmwasser zu sparen. Denn das Erhitzen von Wasser ist mit viel Energieaufwand verbunden und gilt somit als großer CO2-Verursacher. Um Warmwasser zu sparen und die CO2-Emission zu verringern, kannst du Folgendes tun:
Kalt Hände waschen
Es muss nicht bei jedem Waschgang warmes Wasser sein. Falls du dir Sorgen um die Bakterienreduktion machst: Studien zeigen, dass die Wassertemperatur diesbezüglich keine Rolle spielt. Dazu kommt, dass kaltes Wasser die Haut weniger austrocknet.Dusche statt Badewanne
Wer ein Vollbad nimmt, nimmt dieses am liebsten heiß und muss somit je nach Wannengröße knapp 150 Liter Wasser erhitzen. Bei 5 Minuten Duschen verbrauchst du nur etwa 50 Liter Wasser und musst die Temperatur auch nicht so heiß einstellen.Wäsche waschen bei 30-40 °C
Die wenigsten Wäschestücke müssen bei 60 oder gar 90 °C gewaschen werden. Waschmittel reinigen deine Wäsche heutzutage sehr effizient bei 30-40 °C. Um Keimbildung in der Maschine vorzubeugen reicht es, wenn du sie einmal im Monat bei 60 °C waschen lässt.Wassertemperatur regeln
Je nachdem wo du wohnst, hast du möglicherweise Zugriff auf die generellen Wassertemperatur-Regler. Dies ist z. B. bei einem Durchlauferhitzer der Fall. Du kannst diesen auf eine geringere Aufheiztemperatur einstellen. Somit verhinderst du auch, dass brühend heißes Wasser aus dem Hahn kommt. Informiere dich aber vorher, welche Temperatur-Richtlinien bei dir gelten.Weiter gedacht: Auf Solaranlagen setzen
Mit einer Solaranlage auf dem Dach kannst du über 60 % Energiekosten für die Warmwasserzubereitung sparen. Dies übernimmt die Anlage klimaneutral und umweltbewusst.
Weniger Wasser verbrauchen
Hast du das Gefühl, in deinem Haushalt wird zu verschwenderisch mit Wasser umgegangen, kannst du mit ein paar kleinen Maßnahmen dagegenhalten und auch Kinder zum Wassersparen animieren. Nr. 3 und 5 werden sie nicht einmal bemerken.
Wasserhahn schließen
So einfach, aber effektiv: Schließe während des Einseifens unter der Dusche oder beim Händewaschen stets den Wasserhahn. Mit Kindern lässt sich daraus ein Spiel veranstalten: Wer zuerst dran denkt, gewinnt!Toilettenspülung stoppen
Die meisten Toilettenspülungen sind heutzutage mit einem Stoppschalter ausgestattet. Benutze ihn, nachdem du kurz die Spülung hast durchlaufen lassen. Ein „Use-me“-Sticker animiert auch andere Familienmitglieder dazu.
Sparduschkopf verwendenEin Sparduschkopf mischt Luft unter den Wasserstrahl und senkt den Wasserverbrauch auf etwa 8 Liter statt 15 Liter pro Minute, ohne dass es dir beim Duschen überhaupt auffällt. Auch ein Durchflussbegrenzer zum Anschrauben an Armaturen kann bis zu 60 % Wasser sparen.
Wasser abfüllenEine Menge Wasser lässt sich sparen, indem du es abfüllst. Stelle deinen Kindern einen Zahnputzbecher hin und nutze zum Gemüseputzen eine Waschschüssel. Zimmerpflanzen machst du glücklich, indem du sie mit gesammeltem Regenwasser gießt.
Auf energiesparende Geräte setzenAuch wenn du ungern Geräte austauschst, die noch funktionieren – schau mal, welche Energieeffizienzklasse Waschmaschine und Geschirrspüler haben. Wenn es nicht mindestens A++ ist, lohnt es sich, über einen Austausch nachzudenken, denn höher klassifizierte Geräte verbrauchen deutlich weniger Wasser und verfügen außerdem oft über ein Ökoprogramm.
Indirekt Wasser sparen: Tu etwas für deine Ökobilanz
Wusstest du, dass für die Herstellung einer einzigen Jeans etwa 8.000 Liter Wasser benötigt werden? Oder dass für ein einfaches Rindersteak gar ein Wasserverbrauch von 4.000 Litern zusammenkommt?
Tatsächlich nehmen Landwirtschaft und Industrie Spitzenreiterpositionen in puncto Wasserverbrauch ein. Bedeutet für dich: Mit allem, was du kaufst, isst und trinkst, hinterlässt du einen indirekten Fußabdruck. Je bewusster wir konsumieren, desto mehr fördern wir den nachhaltigen Umgang mit wichtigen Ressourcen weltweit und nehmen gleichzeitig Rücksicht auf wasserarme Regionen.
So verringerst du deinen ökologischen Wasser-Fußabdruck
öfter auf Fleisch verzichten oder noch besser vegan essen
regional und bio einkaufen
eigenen kleinen Gemüsegarten anlegen
weniger industrielle Fertigprodukte konsumieren
auf Second-Hand-Kleidung setzen
bei neuer Kleidung auf Fairtrade- und Öko-Siegel achten
Du siehst also, wenn du sowieso bereits Wert auf Nachhaltigkeit legst, bist du automatisch schon gut beim Wassersparen dabei. Mit ein paar einfachen Tricks im Alltag kannst du schnell und effektiv vor allem Warmwasser sparen und senkst somit den Energieverbrauch.