Unser Weg zum B Corp-Unternehmen
Table of Contents
- Wieso möchte everdrop von B Corp zertifiziert werden?
- Was unterscheidet B Corp von anderen Zertifikaten?
- Wie funktioniert der Zertifizierungsprozess?
- Wie lange dauert es jetzt, bis everdrop das Zertifikat hat?
- Was waren die größten Challenges und Learnings?
- Was kam denn beim Assessment heraus? Wo ist everdrop besonders gut?
- Und wo muss everdrop noch mehr tun?
- Was machst du, wenn du das Zertifikat in den Händen hältst?
Wir haben uns auf eine Reise gemacht. Unser Ziel: Eine B Corp-Zertifizierung, die “offiziell” zeigt, wofür wir schon von Anfang an stehen – dass wir ein Unternehmen sind, das mit seinen Produkten und seinen Mitarbeiter:innen dazu beiträgt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Die in den USA gegründete, weltweit aktive Non-Profit-Organisation B Lab zertifiziert solche Unternehmen, die mit ihrem Business Verantwortung für unsere Welt übernehmen und aktiv zu einer positiven Veränderung beitragen.
Den “Bewerbungsprozess” von everdrop hat unsere Sustainability Managerin Kati betreut. Hier erzählt sie uns, warum sich everdrop auf diese Zertifizierung beworben hat und worauf sie – und everdrop – schon ziemlich stolz sein kann.
Katharina Kamm
Sustainability Managerin
Wieso möchte everdrop von B Corp zertifiziert werden?
Wir haben nicht nur nachhaltigere Lösungen für den Haushalt, sondern sind auch als Unternehmen selbst nachhaltiger als die meisten. Und so wie wir bei unseren Produkten mittels Zertifikaten nachweisen, dass sie umweltverträglich, gesundheitlich unbedenklich und unter fairen sozialen Bedingungen hergestellt wurden, so wollen wir das auch für unser Unternehmen zeigen.
Das B Corp-Zertifikat bestätigt uns, dass wir nicht nur profitorientiert arbeiten, sondern einen Mehrwert für Umwelt, Gesellschaft und unsere Mitarbeiter:innen schaffen. Diese Balance ist uns wichtig. Was wir bereits seit der Gründung leben und weiterentwickeln, können wir so messbar und nach außen hin sichtbar machen.
Was unterscheidet B Corp von anderen Zertifikaten?
Es gibt nicht viele Zertifikate, die Unternehmen ganzheitlich bewerten. B Corp ist ein Wegbereiter in dieser Hinsicht: Es ist ganzheitlich, inklusiv, transparent und international. Es fokussiert sich auf Unternehmen genau wie unseres. Unternehmen, für die sich ein positiver Impact und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen, sondern einander bedingen. Außerdem ist B Corp nicht “nur” für ein Zertifikat, sondern steht für eine Bewegung von gleichgesinnten Unternehmen. In dieser Community können wir voneinander lernen und hoffentlich immer mehr Unternehmen inspirieren, unserem Beispiel zu folgen. Diesen Synergieeffekt möchten wir gerne nutzen. Das ist nicht nur für uns gut, sondern für den ganzen Markt.
B Corp steht für eine globale Bewegung von Unternehmen, die unter dem Leitsatz “Using Business as a Force for Good” zusammengefasst werden kann. Das “B” steht für benefit for all und “Corp” ist das Kürzel für corporation. Das hinter diesem Zertifikat stehende NGO namens B Lab finanziert sich überwiegend aus Spenden und den Einnahmen durch das Zertifizierungsprogramm. Es gibt ein transparentes Punktesystem, bei dem das Unternehmen, das sich bewirbt, Angaben zu den unterschiedlichsten Bereichen seines Tuns machen muss. Erreicht ein Unternehmen mindestens 80 von 200 Punkten, beginnt ein langes Zulassungsverfahren. Denn B Corp überprüft die Unternehmen genau, um einen hohen Qualitätsstandard gewährleisten zu können. Dabei müssen Firmen, die sich auf diese Zertifizierung bewerben, ganz transparent über ihre Mitarbeiter, deren Bezahlung, ihren (positiven) Einfluss auf die Welt und all ihr Tun, das damit zusammenhängt, offenlegen. Eine B Corp-Zertifizierung bekommt also nur, wer nichts zu verbergen hat und wirklich etwas Gutes für diese Welt tut.
Wie funktioniert der Zertifizierungsprozess?
Zuerst einmal haben wir das sehr umfangreiche "B Impact Assessment" ausgefüllt. Das ist online frei zugänglich und jedes Unternehmen kann es nutzen um a) seinen eigenen Impact zu messen und b) sehr gute Anregungen zu bekommen, wie man sich verbessern könnte. Dieses Assessment konnte ich natürlich nicht alleine ausfüllen, denn die Fragen sind sehr detailliert und betreffen jeden einzelnen Unternehmensbereich. Deswegen habe mich mit vielen everdrop Kolleg:innen hingesetzt und wir haben die Antworten gemeinsam erarbeitet. Das war super – zum einen habe ich selbst noch einmal sehr viel über die verschiedenen Menschen und Teams bei everdrop gelernt und außerdem war es eine tolle Gelegenheit, möglichst viele Teammitglieder früh in unsere B Corp Journey mit einzubeziehen. Außerdem haben wir viele weitere Informationen von unseren Partnern und Zulieferern eingesammelt.
Auf dem Weg haben wir einiges an Prozessen und Knowledge erstmals richtig "in Form" gebracht. Als junges Unternehmen haben wir vieles davon zwar schon vorher aktiv gelebt und genutzt, aber es gab noch nicht für jedes Thema schriftliche Policies oder Dokumentationen. Auf diese Weise hat uns das B Impact Assessment auch geholfen, als Unternehmen erwachsener zu werden.
Wie lange dauert es jetzt, bis everdrop das Zertifikat hat?
Bis Anfang 2023 wird es sicher noch dauern. Im Sommer 2021 haben wir mit dem Assessment angefangen und kurz vor Weihnachten haben wir es dann endlich eingereicht. Ab September beginnt nun die Evaluierung und Verifizierung durch einen B Corp-Analysten. Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass das alles schneller geht, aber es ist auch ein gutes Zeichen, dass die B Corp-Bewegung so einen starken Zuwachs bekommt und so viele Unternehmen unser Mindset leben.
Was waren die größten Challenges und Learnings?
Die größte Herausforderung war, erst einmal alle Beteiligten bei uns für den Mehrwert und den Prozess des B Impact Assessments zu sensibilisieren. Da gibt es einige Besonderheiten, über die man sich ausführlich informieren sollte. Das bringt mich zu meinen Learnings: Ich würde jedem empfehlen, das zu Beginn des Prozesses zu machen, anstatt einfach drauf loszulegen. Hilfreich dafür ist die Knowledge Base von B Corp. Man sollte aber auch so viel wie möglich mit B Corp-Beratern, den sogenannten B Leadern, zu sprechen. Super ist es auch, sich mit Unternehmen derselben Branche und Größe auszutauschen, die auf einer ähnlichen Stufe im Prozess stehen oder die Zertifizierung bereits erhalten haben. Da kann man eine Menge voneinander lernen.
Was kam denn beim Assessment heraus? Wo ist everdrop besonders gut?
Es gibt ein paar Bereiche, in denen wir gut aufgestellt sind. Dass der Punkt “Environment” einer davon ist, freut uns natürlich sehr! Wir punkten besonders in drei Bereichen:
Environment: Insbesondere, da wir ein "Business Impact Model" im Bereich Environment haben. Das bedeutet, dass ein Mehrwert für die Umwelt bereits in unserem Geschäftsmodell verankert ist. Konkretes Beispiel: Wenn wir mehr Tabs verkaufen, können wir mehr Einwegplastikflaschen einsparen.
Community: Hier insbesondere im Bereich "Supply Chain Management". Das kommt daher, dass wir unsere Zulieferer sehr sorgfältig auswählen und darauf achten, dass diese auch unsere Leidenschaft für nachhaltigere Produkte und eine nachhaltigere Produktion teilen.
Governance: Nachhaltigkeit ist in unserer Mission verankert und wird somit in allen Bereichen des Unternehmens aktiv gelebt und vorangetrieben. Bei uns spielt der Faktor Nachhaltigkeit in jedem Entscheidungsprozess eine zentrale Rolle.
Und wo muss everdrop noch mehr tun?
Wir arbeiten zwar mit Hochdruck daran, belastbare Zahlen für die Umweltauswirkungen unserer Produkte und unseres Unternehmens zu ermitteln und unabhängig verifizieren zu lassen – zum Zeitpunkt unserer Bewerbung standen wir hier aber noch ganz am Anfang.
Was machst du, wenn du das Zertifikat in den Händen hältst?
Das wird definitiv ein Grund zum Feiern sein! Und da die B Corp-Journey ein echtes Gemeinschaftsprojekt ist: unbedingt mit all meinen Kolleg:innen zusammen. Und ich kann es kaum erwarten, unserer Community davon zu berichten, dass das, wofür sie everdrop lieben, nun auch offiziell bestätigt ist.
Danke, liebe Kati, für deine Zeit und das Interview!