3R: Warum everdrop besser als nur Recycling ist!
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Reduce, Reuse, Recycle: Die 3 Rs auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft – und warum everdrop seine Produkte nach diesem Prinzip entwickelt.
Was einst der größte Vorteil von Kunststoff war, ist heute das allergrößte Problem: Dass er so gut wie unzerstörbar ist. Wir bekommen das Plastik, das einmal produziert wurde, nicht wieder weg. Die Prognosen sind düster: Leben wir so weiter wie bisher – und konsumieren und verwenden Plastik wie bisher – dann werden wir bis 2025 schätzungsweise rund 80 Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Meeren finden. Bis 2040 werden Plastikprodukte allein in Deutschland 17,2 Millionen Tonnen Treibhausgase im Jahr verursachen. Dies sind bereits rund 5% des deutschen „Emissionsbudgets“ zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens.
Ein neuer Umgang mit Plastik ist also extrem wichtig, um uns und unsere Umwelt zu schützen! Viele halten dabei Recycling allein für das Allheilmittel, doch es gibt noch zwei weitere, sehr viel wichtigere Schritte auf dem Weg hin zu einer echten nachhaltigen Zukunft: “Reduce” sowie “Reuse” – also das Reduzieren bzw. Wiederverwenden.
Die 3 Rs im Überblick
Ganz allgemein kann man die 3 Rs der Abfallwirtschaft wie folgt zusammenfassen:
Reduce = nur das produzieren, was nötig ist
Reuse = was nötig ist, muss möglichst wiederverwendbar sein
Recycle = was nicht wiederverwendbar ist, muss wiederverwertet werden können
Nach dem Prinzip dieser sogenannten “3 Rs” entwickelt das nachhaltige Münchner Start-up everdrop seine Haushalts- und Naturkosmetik-Produkte. Warum das Unternehmen auf “Reduce, Reuse, Recycle” setzt statt nur auf Recycling, erklärt Mitgründer David Löwe.
Was tut everdrop für das Zukunftsthema Kreislaufwirtschaft?
David Löwe:
"Dass wir uns als Antreiber einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft verstehen, steckt in unserer Geschäftsidee. Produktentwicklung und Waste Management sind bei uns quasi identisch. Gehen wir mal die 3 Rs durch: Ganz zuerst verzichten wir bei unseren Produkten auf alles, was nicht absolut nötig ist – “Reduce” also. Von dem, was nötig ist, muss so viel möglich immer wiederverwendbar sein – das ist der “Reuse”-Aspekt. Und die Bestandteile von everdrop Produkten, die man nicht wiederverwenden kann, die muss man zumindest so entsorgen können, dass sie im Recycling wiederaufbereitet werden."
everdrop Putzmittel Tabs
in wiederverwendbaren Glasflaschen
Die Putzmittel-Tabs waren die erste Produktidee mit der everdrop im Jahr 2019 als Unternehmen startete. Die Tabs, in eine nachhaltige Verpackung gepackt, lassen sich einfach mit Wasser aus der Leitung zuhause in Putzmittel verwandeln. Gesprüht werden die Reiniger dann aus hochwertigen Glasflaschen, die immer wieder verwendet werden können.
Plastic Fact!
Es wird geschätzt, dass die Kunststoffindustrie weltweit rund 19% des uns zur Verfügung stehenden Emissionsbudget in Anspruch nimmt, das festgesetzt wurde, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Aktuell wird nämlich der Großteil der in den Umlauf gebrachten Kunststoffverpackungen (51%) nach einer meist kurzen Lebensdauer verbrannt. Dabei machen Kunststoffe knapp 60% der Abfälle deutscher Verbraucher:innen aus, wovon rund 30% auf Verpackungen entfallen.
Wie schafft es everdrop, Verpackungsmüll zu vermeiden?
David Löwe:
"Produkte wie unsere Putzmittel-Tabs, unser Spülmittel oder unsere Dusch- und Handseife werden in komprimierter Tab- oder Pulverform produziert. Das spart nicht nur bis zu 95% CO2-Emissionen beim Transport, verglichen mit herkömmlichen Produkten. Es spart auch unglaublich viel Verpackungsmüll, denn statt einer riesigen Wegwerf-Plastikflasche brauchen wir nur eine kleine Papiertüte, die man ganz einfach im Altpapier entsorgen kann. Und übrigens gibt es zum Beispiel unsere Putzmittel-Tabs auch ganz ohne Verpackung in vielen Unverpackt-Läden. In jedem Fall vermeiden wir jegliche Art von Einweg- und Plastikmüll. Und konnten so mit unserer Community schon mehr als sechs Millionen Einweg-Plastikflaschen einsparen!"
Wie setzt everdrop das “Reuse”-Prinzip um?
Auch dies steckt in der DNA von everdrop. Auf die Idee, Putzmittel-Tabs zu produzieren, die man zuhause selbst in einer everdrop Flasche im Leitungswasser auflöst, kamen wir, als uns klar wurde, wie unglaublich viel Einweg-Plastikmüll herkömmliche Haushaltsprodukte erzeugen. Und davon abgesehen: Man wirft mit der Plastikflasche ja auch ein eigentlich noch perfekt funktionierendes Produkt weg!
Daher haben wir unsere immer wieder verwendbaren Flaschen entwickelt. Die ganz nebenbei gesagt auch ästhetisch überzeugen: Unsere Produkte gehören wohl zu den allerersten Haushaltsprodukten, die man nicht verschämt im Schrank verstecken möchte – und wegwerfen schon gar nicht.
Circular Fact!
Es gibt definitiv Bereiche, in denen Produkte aus Kunststoffen Sinn machen können. Beispielsweise in der Dusche, um Verletzungsgefahr vorzubeugen. Wir können nicht vollständig auf Kunststoff verzichten, wir können jedoch eine Menge Abfall einsparen wenn wir dabei auf Mehrwegkonzepte setzen. Laut einer Berechnung des WWF könnten Mehrwegkonzepte bei Plastikprodukten die Kunststoffabfälle bis 2040 um bis zu 23% (909 Kilotonnen) reduzieren. Bei den Berechnungen geht es primär um wiederverwendbare Flaschen, Versand und E-Commerce-Verpackungen sowie Mehrweg- und Nachfüllkonzepte in Supermarkt und Einzelhandel.
Welche Rolle spielt Recycling für everdrop?
David Löwe:
In den Bereichen, in denen wir recyclingfähige Kunststoff-Flaschen anbieten, wie bei unserem WC- oder Duschgel – Glasflaschen wären hier in der Anwendung nicht sinnvoll – setzen wir auf bereits recycelte Materialien wie rHDPE und rPET. Diese sogenannten Thermoplaste sind immer wieder einschmelzbar. Außerdem sind sie besonders langlebig. Je länger die Lebensdauer eines Plastikproduktes ist, umso besser sein ökologischer Fußabdruck! Unsere Aufbewahrungsboxen für Tabs oder Waschmittel sind aus Weißblech – ebenfalls ein langlebiges Material, das aber auch ganz einfach im gelben Sack oder der Wertstofftonne entsorgt werden kann. Unsere Papierverpackungen kann man natürlich einfach ins Altpapier geben. Trotzdem sehen wir Recycling als den letzten Schritt an. Der beste Müll ist natürlich der, der gar nicht erst entsteht.