DIY: Kerzen und Docht selbst machen

Anstatt Kerzen immer neu zu kaufen, kannst du sie auch leicht selbst machen und auf diese Weise alte Kerzenreste recyceln. Das ist besonders nachhaltig. Um Kerzen selbst herzustellen, benötigst du nur einige wenige Utensilien:

• Kerzenreste oder alternativ neues Wachs in Form von Wachspastillen oder Wachsgranulat 

• einen Docht (auch diesen kannst du selbst machen; siehe unten)

• eine Konservendose als Schmelzgefäß

• schöne Behälter für deine neue Kerze, z.B. Einmachgläser, alte Tee- oder Kaffeetassen o.ä.

• alternativ eine Toilettenpapierrolle oder Quarzsand als Kerzenform

• ein Holzstäbchen zur Stabilisierung des Kerzendochts, je nach Kerzengröße z.B. einen Zahnstocher, ein Schaschlik-Spieß oder ein Sushi-Stäbchen

Tipp: Um Wachsreste aus einem Kerzenglas zu entfernen und auf diese Weise sowohl das Wachs als auch das Glas wiederverwenden zu können, gibt es einen einfachen Trick: Stelle das Glas mit den Wachsresten für 30 Minuten in das Gefrierfach. Das Wachs zieht sich zusammen und löst sich so ganz leicht vom Glasrand. Letzte Wachsreste wischst du mit einem in Essig oder Olivenöl getränkten Tuch aus.

Es gibt zwei verschiedene Methoden, um Kerzen selbst herzustellen: das Kerzenziehen und das Kerzengießen. Beim Kerzenziehen entsteht die Kerze durch mehrmaliges Eintauchen des Dochts in flüssiges Wachs. Somit ist diese Methode für längliche Kerzen geeignet. Um Kerzen zu gießen, gehst du folgendermaßen vor:

1. Sortiere deine Wachsreste nach Farben. Tipp: Wenn du farbloses oder weißes Wachs verwendest, kannst du es mit speziellem Farbgranulat einfärben. Wachsmalstifte aus reinem Bienenwachs eignen sich ebenfalls dafür.
   
   

2. Schmelze das Wachs, indem du es in der Konservendose im Wasserbad erhitzt. Rühre dabei mehrmals vorsichtig mit einem Holzstab um. Entferne dabei alte Dochtrückstände und andere Verunreinigungen aus dem flüssigen Wachs mit einer Gabel.
   
   

3. Knote den Docht an das Holzstäbchen und lege dieses quer über dein Kerzengefäß bzw. die Gießform. Platziere den Docht möglichst mittig und senkrecht. 
   
   

4. Gieße nun das flüssige Wachs vorsichtig in den gewünschten Behälter und lasse es erkalten. Das Aushärten dauert mehrere Stunden.
   
   

5. Schöne Farbeffekte erzielst du, indem du verschiedenfarbiges Wachs übereinander schichtest. Warte mit dem Eingießen der nächsten Schicht, bis die erste schon etwas abgekühlt und leicht fest ist, damit sich die Farbschichten nicht vermischen.
   
   

6. Wenn du eine Form verwendest, sollte das Wachs schon druckstabil, aber noch leicht warm sein, wenn du sie entfernst. Dann funktioniert es am leichtesten.

Auch den Kerzendocht kannst du leicht selbst herstellen. Gut geeignet ist eine Baumwollkordel, z.B. von einem alten Kapuzenpulli oder ein dickerer, runder Schnürsenkel. Achte jedoch darauf, ausschließlich reine Baumwolle zu verwenden. Andere Materialien, wie z.B. Polyesterfäden, können beim Verbrennen gesundheitsschädliche Stoffe freisetzen.

Hast du keine Baumwollkordel zur Hand, kannst du auch aus dünneren Fäden eine Kordel flechten oder – noch einfacher – zwirbeln. Dafür solltest du mindestens 24 Fäden verwenden und diese relativ lose verzwirbeln. Ist die Kordel zu eng und fest, kann sie nicht genug Wachs aufsaugen und brennt nur schlecht ab.

Hast du deine Kordel erstellt, musst du sie noch mit Wachs überziehen. Tauche sie dafür in flüssiges Wachs und warte etwa eine halbe Minute, bis sie sich vollgesogen hat. Hänge sie anschließend zum Trocknen auf und lege am besten etwas Zeitungspapier unter. 

Tipp für deine DIY Kerze: Wenn du dem Wachs einige Tropfen ätherisches Öl hinzufügst, kannst du sogar eine Duftkerze selbst herstellen. Für die Weihnachtszeit eignet sich z.B. Bio-Orangenöl sehr gut. Eine schöne Idee für die Advents-Deko ist es auch, das flüssige Wachs in die Schale einer halbierten Orange zu gießen. Das ist nachhaltig, natürlich, duftet wundervoll und macht auch optisch etwas her!